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Übersicht

Ein Linux Neuling wird in den meisten Fällen von Windows umsteigen, und dabei noch an der Windows Installation festhalten wollen. Daraus ergibt sich natürlich der Wunsch, das Windows System in ein „dual-boot“ System umzuwandeln. Windows muss dazu etwas Platz auf der Festplatte frei machen, so dass dort Linux installiert werden kann. Wir werden dies als zweite Hauptoption beschreiben, ziehen aber ein anderes Vorgehen als einfacher und flexibler vor. Dies ist ein System, wo Linux auf einer zusätzlichen Platte installiert wird. Bei einem Laptop ist das in kleines Problem, weil man eine zusätzliche USB-Platte mit sich herumschleppen muss, und weil diese Platte vielleicht langsamer ist.

Die Platte für Windows und Linux zu teilen, ist aber eine recht komplexe Prozedur. Die bestehende Platteneinteilung kann da evtl. schon gegen uns arbeiten. Der Prozess ist etwas abhängig von den Vorbedingungen Ihres Windows Systems, und diese sind nicht gleich auf allen Rechnern. Wenn Windows mit Bitlocker verschlüsselt ist oder später verschlüsselt werden soll, wird das Teilen der Platte mit Linux extrem schwierig. Auch ist die Installation eines verschlüsselten Linux Systems an sich nur unterstützt, wenn die ganze Platte dafür zur Verfügung steht.

Wir sollten die Frage der Verschlüsselung nicht unterschätzen. Meist speichern wir Emails, gescannte Briefe und Dokumente, vielleicht Kreditkartendetails oder Passwörter auf dem Rechner. Aber ein Laptop kann schon 'mal verlorengehen; Laptop und Desktop können gestohlen werden. Da wollen wir wenigstens Gewissheit haben, dass der Dieb trotzdem unsere Daten nicht einsehen kann. In Industrie, Wissenschaft und öffentlichem Dienst wäre es nicht akzeptabel, Laptops ohne Verschlüsselung zu benutzen.

Erster Vorschlag: Linux auf eigener Platte

Linux auf zweiter Platte
Linux auf zweiter Platte.

Zweite Platte im Hauptrechner

Wenn Sie nur einen Rechner haben, dann bedeutet dies, dass Sie eine zweite Platte kaufen oder für diesen Zweck umformatieren. Im Desktop kann dies eine zusätzliche interne Platte sein, aber beim Laptop wird es sich um eine externe USB-Platte handeln. Wenn Sie Bedenken wegen der Effizienz haben, achten Sie darauf, einen USB 3 Port und eine USB 3 Platte zu benutzen.

Sie brauchen am Windows System dann gar nichts zu ändern; es hat weiterhin die gesamte erste Platte zur Verfügung. Dies erlaubt Ihnen, die Bitlocker Verschlüsselung nach Bedarf ein- oder auszuschalten. Dem Linux Installierer geben sie die zweite Platte, die der Installierer dann automatisch partitionieren kann. Sie können dabei verschlüsseln oder nicht. Beachten Sie aber, dass Sie Linux nicht später „in-situ“ verschlüsseln können. Automatische Partitionierung macht die Installation für Sie deutlich einfacher und weniger gefährlich für bestehende Daten.

Linux auf zweitem Rechner
Linux auf zweitem Rechner.

Am Ende der Installation muss allerdings der Boot Loader auf die erste Platte geschrieben werden. Der Linux Boot Loader wird dann den Windows Boot Loader ersetzen. Der Linux Boot Loader wird ihnen aber die Wahl geben, entweder Linux oder Windows zu starten. Vorsicht: Beide Platten sind nun notwendig, sogar um nur Windows zu starten, denn der Linux Boot Loader muss vorhanden sein.

Zweitrechner mit nur Linux

Wenn sie noch einen älteren Rechner herumliegen haben, dann wird die Sache ganz einfach. Geben Sie einfach dessen Windows System auf und installieren stattdessen Linux. Sie haben wieder die Wahl, zu verschlüsseln oder nicht.

Zweiter Vorschlag: Windows und Linux auf geteilter Platte

Geteilte Platte
Windows und Linux auf einer Platte.

Diese Konfiguration ist zwar im Prinzip mit Bitlocker vereinbar, in der Praxis ist das aber fast unmöglich zu realisieren. Für Linux liegt die Sache ähnlich. Der Installierer kann ihnen keine Verschlüsselung geben, obwohl jemand mit guten Linux-Kenntnissen und manueller Partitionierung ein System installieren könnte, wo die Benutzerdaten verschlüsselt sind.

Ein offensichtliches Problem ist, dass zu Anfang die Festplatte vollständig dem Windows System zugeordnet ist. Bevor da etwas anderes hinzugefügt werden kann, muss Windows überredet werden, Plattenplatz aufzugeben und freizustellen. Zum Glück unterstützt Windows eine solche Operation. Es ist aber trotzdem ein zusätzlicher Schritt, den man vor der eigentlichen Linux Installation bewältigen muss. Und wenn Sie die Platte schon mit Daten gefüllt haben, kann das Schrumpfen des Systems schwierig werden.

Eine unverschlüsselte Linux Installation ist dann nicht zu schwierig. Die automatische Partitionierung kann statt der ganzen Platte auch den größten ungenutzten Platz verwenden.

Wie beim System mit zwei Platten, wird der Linux Boot Loader den Windows Boot Loader verdrängen, so dass Sie dann bei jedem Neustart das eine oder andere System auswählen können.